Festakt im Goldenen Saal

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Nach dem Festgottesdienst im Dom am 26. April 2008 fand im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses ein Festakt statt, zu dem die Stadt Augsburg gemeinsam mit dem Kloster Maria Stern geladen hatte. Oberbürgermeister Dr. Paul Wengert begrüßte „Größen aus Kirche, Politik und Wirtschaft", vor allem die Generaloberin Sr. M. Theophila Kilgenstein und Diözesanbischof Walter Mixa, Dom Severino, Brasilien und Dom Lucio, Mosambik. Maria Stern sei „ein Glücksfall für Augsburg" meinte der Oberbürgermeister und lobte die Schwestern, die in ihrer Geschichte stets Standorttreue mit Innovationsgeist verbunden hätten. Er sprach seinen Dank aus und wünschte, „dass das Kloster Maria Stern auch weiterhin bleibt, was es in seiner bewegten Geschichte immer war, eine Beispiel katholischer Caritas, eine Stütze des sozialen und kirchlichen Lebens und des solidarischen Miteinanders in unserer Stadt und guter Nachbar unseres Rathauses".
 

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Generaloberin Sr. M. Theophila Kilgenstein meinte an Dr. Wengert gerichtet: „Es ist schön zu spüren, dass vom Rathaus her wohlwollende Augen auf uns da unten blicken" und dankte für den Empfang in „diesem prächtigen Festsaal" und die Überlassung der Toskanischen Säulenhalle für die Ausstellung. Sie begrüßte MdB Oswald, die Vertreterin der Ordensobernkonferenz Sr. M. Pernela Schirmer, den Ordensreferenten Prälat Dr. Bertram Meier und brachte ihre besondere Freude zum Ausdruck über die Anwesenheit der Bischöfe und zahlreicher Priester, „denn Franziskus hat uns ein herzliches Verhältnis zur Kirche vorgelebt." Sie hieß Stadtdekanin Kasch willkommen sowie die Vertreter/innen der verschiedenen Ordensgemeinschaften, die Politiker, die Leiter von Banken und Versicherungen, Schulen und alle, die „sich zu den Freunden des Sternklosters zählen" und nicht zuletzt auch alle anwesenden Mitschwestern. Nach einem kurzen Exkurs in die Geschichte des Klosters erinnerte sie an das franziskanische Charisma, das die Verantwortung für Mensch und Natur, speziell die Option für die Armen, zum Inhalt hat.

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MdB Eduard Oswald nannte das „franziskanische Gedankengut" hoch politisch und dankte den Schwestern, die mit ihren Schulen und karitativen Aufgabenbereichen eine Institution seien, die „weit ins Land ausstrahlt". Er übermittelte seine Glückwünsche und seinen Dank und bat die Schwestern um das Gebet „für jene, die Verantwortung" tragen und auch, „dass Menschen Verantwortung übernehmen". Er schloss mit dem Wunsch, dass der Stern auch in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten noch hell leuchten möge.
Unter die Grußwort-Redner mischte sich auch Bischof Dom Lucio aus Xai-Xai in Mosambik, der seine Freude und seinen Dank für das Wirken der Sternschwestern in Mosambik in einwandfreiem Deutsch zum Ausdruck brachte. Mit dem Wunsch „Wie die Sterne am afrikanischen Himmel leuchten, so mögen die Sternfrauen noch lange zur Erhellung des afrikanischen Volkes beitragen" überreichte er Sr. Theophila eine afrikanische Skulptur.
Sr. M. Pernela Schirmer wünschte den Sternschwestern in Vertretung der erkrankten Sr. M. Roswitha Heinrich namens der Deutschen Ordensobernkonferenz, dass Maria Stern „mit Fantasie, Mut und Risikobereitschaft auch weiterhin eine Leuchtspur für Christus in der Gesellschaft" sei.
Mit der originellen Idee, drei Flaschen verschiedenen Inhalts den Schwestern als Geschenk zu überbringen, wollte Prälat Dr. Bertram Meier in Anlehnung an die Hochzeit zu Kana mit einem klaren Wein Aufmerksamkeit für die Nöte der Menschen versinnbildlichen, mit einem kräftigen italienischen Chianti das Zuhören - „Was er euch sagt, das tut" - und mit einer Flasche Essig den Weg des Kreuzes, der mutige Treue fordert, ausdrücken.
 

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In seinem Festvortrag „Auf verlässlichem Grund - Leben aus der Kraft des Wortes" ging Prof. Dr. Franz Sedelmeier vom Wort des Kirchenvaters Johannes Chrysostomus aus „Das Meer ist aufgewühlt und du fährst ruhig dahin; dein Steuermann ist die Schriftlesung und die Versuchung, Geschäfte zu machen, zerschlägt dir dein Steuer nicht." Er legte dar, wie auch in der Bibel die Menschen Chaoserfahrungen machen mussten und wie in Krisen- und Umbruchszeiten, wie sie das Kloster Maria Stern oft erlebt habe, einzig das Wort Gottes, das in Jesus Fleisch geworden ist, ein verlässlicher Lebensgrund sei. Er zitierte Kardinal Bea: „Je mehr wir das Wort leben, umso mehr kommen wir Christus nahe. Je näher wir bei Christus sind umso mehr kommen wir auch einander nahe." Er sei sich sicher, betonte der Festredner, dass die Ordensgemeinschaft von Maria Stern in den vergangenen Jahrhunderten den oft schwierigen Weg bestehen konnte in der Treue zum Wort, das Fleisch geworden, unser aller Leben trägt.
Die eindrucksvolle Feier erhielt ihren festlichen Rahmen durch das Kammerorchester des Gymnasiums Maria Stern unter der Leitung von Wolfgang Scherer und den Solistinnen Stefanie Fersch, Sopran und Ida König, Trompete.
Die jungen Musiker/innen zeigten bewundernswerte Fertigkeit und Ausdrucksfähigkeit bei der Aufführung von Werken von Pietro Torri, Jeremiah Clark und Wolfgang Amadeus Mozart.