Sich von Gott lieben lassen

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Fünf Schwestern aus dem Mutterhaus Maria Stern konnten am 5. Ostersonntag ein besonderes Jubiläum feiern: Sr. M. Salome und Sr. M. Ildefonsa hatten vor 65 Jahren im Kloster Maria Stern ihre Gelübde abgelegt, Sr. M. Serafica, Sr. M. Remigia und Sr. M. Othildis konnten auf 60 Professjahre zurückblicken.
H. H. Abt Theodor Hausmann von der Benediktinerabtei St. Stephan, wo Sr. M. Remigia 30 Jahre ihrer Tätigkeit verbracht hatte, feierte den Festgottesdienst mit den Jubilarinnen, ihren Gästen und den Schwestern in der Sternkirche.
Abt Theodor begann seine Predigt mit einer Frage, die Karl Rahner an seinem 80. Geburtstag gestellt worden war: „Sehe ich im Himmel alle meine Lieben wieder?“ Worauf Rahner geantwortet haben soll: „Ja, und die andern auch.“ Die zunächst spaßig erscheinende Antwort Rahners wirft eine wichtige Frage auf: Wer sind „meine Lieben“? Der Prediger verwies auf das Sonntags-evangelium (Joh 13, 31-35), in dem Jesus seine Jünger im Abendmahlsaal ermahnt: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Jesus hatte zuvor seinen Jüngern die Füße gewaschen und ihnen so gezeigt, dass das Geheimnis unseres Lebens darin besteht, sich von ihm berühren zu lassen. Leben in einem Orden bedeute nichts anderes, als sich von Jesus berühren und sich von ihm lieben zu lassen. Und jeder Christ darf sich darüber freuen, dass Christsein heißt: Gott steht unwiderruflich zu mir; meine eigentliche Berufung und das Geheimnis meines Lebens sind, mich von ihm lieben zu lassen. Der Prediger wies darauf hin, dass das Deckengemälde in der Sternkirche, die Darstellung der Geburt Jesu, im Bild ausdrückt, was Johannes in seinem Evangelium verkündet: die Zärtlichkeit und Liebe Gottes zu den Menschen.  Und er gab den Zuhörern abschließend mit auf den Weg: Es wartet einer auf dich, der dich unbedingt liebt. Wer das begriffen hat, der lebt schon im Himmel!

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