Oberin M. Salesia Ellersdorfer begann 1855 mit Filialgründungen in ganz Bayern. In Schulen und Kinderheimen, Kindergärten und Horten, Kranken- und Altenpflege-Einrichtungen halfen Sternschwestern mit, die sozialen Härten der sog. Gründerzeit zu mildern und die Lebenschancen junger Mädchen zu verbessern. Als in der NS-Zeit die klösterlichen Lehrerinnen aus den Schulen vertrieben wurden, erwies sich die Vielseitigkeit des Ordens als rettender Anker. Generaloberin M. Josefine Lederer konnte 1938 Lehrerinnen nach Brasilien aussenden, wo sie sich bald auch der Armen annahmen. Heute ist in Nordost-Brasilien eine Ordensprovinz mit fast 100 Schwestern.
Der Bombenangriff auf Augsburg im Februar 1944 legte das Mutterhaus in Schutt und Asche und machte viele Schwestern obdachlos. Nach dem 2. Weltkrieg sorgten sie für Ausgebombte, Notleidende und Flüchtlinge, z. B. in Volksküchen. Auch die Schulen wurden wieder eröffnet.
Vom II. Vatikanischen Konzil (1962 - 1965) ermutigt, befasste sich die Gemeinschaft intensiver mit der franziskanischen Spiritualität. Da jedoch immer weniger junge Frauen eintraten, mussten Filialen geschlossen und viele Aufgaben anderen, auch kirchlichen Trägern übergeben werden.
Heute stellen sich die Schwestern vorwiegend für pastorale Dienste in den Pfarreien zur Verfügung, sie tragen die Ewige Anbetung im Mutterhaus und die Mission in Brasilien mit. 1998 wurde von deutschen und brasilianischen Schwestern eine Niederlassung in Mosambik begründet.
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