Ordensleben – das Abenteuer einer großen Liebe

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Es war ein Tag der Freude und des Dankes, als am Fest der Apostel Philippus und Jakobus elf Schwestern aus dem Kloster Maria Stern ihr Goldenes Jubiläum feiern konnten.
„1964 was ein guter Jahrgang“, begann Domdekan Prälat Dr. Bertram Meier, der zusammen mit Pfr. Alois Summer den Festgottesdienst zelebrierte, seine Predigt und verwies damit nicht nur auf das Zweite Vatikanische Konzil, sondern auch auf die Schwestern, die in diesem Jahr ihre Erstprofess abgelegt hatten: M. Ubalda, M. Ambrosia, M. Ida, M. Antonie, M. Adelhilde, M. Salvine, M. Jolanda, M. Marita, M. Silvana, M. Pulcheria und M. Imelda.

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In einem kurzen Abriss ihrer Lebensgeschichten stellte der Prediger fest, dass fast alle Jubilarinnen ursprünglich erzieherische Berufe ergriffen hatten, wobei sie aber, wenn notwendig, ihre Fähigkeiten der Gemeinschaft auch in anderen Berufen zur Verfügung stellten. So unterschiedlich die Charaktere und Biographien auch sein mögen, betonte Prälat Meier, so haben sie doch alle auf den Ruf Jesu mit einem „Adsum“ geantwortet und damit ihre Bereitschaft bekundet, sich von Gott und der Gemeinschaft von Maria Stern in Dienst nehmen zu lassen. Er sprach dabei auch die heutige Situation der Klöster an: „Wie schön wäre es, wenn auch heute wieder mehr Frauen eine so beherzte Antwort geben könnten.“ An Beispielen aus der Heiligern Schrift zeigte er die Unterschiedlichkeit der Berufungen, wie sie an die einzelnen Menschen ergehen und fragte: „Und wir? Wir haben die Wahl. Wählen wir den, der uns gewählt hat? Unsere Seele, unser Herz, ist im tiefsten darauf angelegt, auf Gottes Anruf Antwort zu geben.“ Es sei jedes Mal ein Abenteuer, sich auf Gottes Ruf einzulassen, und so sei auch das Ordensleben das Abenteuer einer großen Liebe.

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Doch ein Leben im Orden könne nicht nur das Privatvergnügen einiger besonders engagierter Christen sein, sondern es sei wichtig für die Gemeinden, weil Ordensleute keine „Rand-erscheinung in der Kirche“ sind, sondern „ein wesentlicher Bestandteil ihres Lebens.“ Aber Ordensleute bräuchten auch das Gespräch mit anderen Christen, um ihren Auftrag heute klarer zu erkennen und glaubwürdiger zu leben. Auch dürfe die Sorge um den Fortbestand der Ordensgemeinschaften nicht den Orden allein überlassen werden, alle Gläubigen seien verantwortlich für die Berufungspastoral.
Vor der Erneuerung ihrer Ordensgelübde überreichte Prälat Meier den Schwestern die brennende Professkerze mit den Worten: „Nehmen Sie dieses Licht entgegen. Christus, das Licht, erleuchte Sie. Er sei Ihnen Hoffnung und Zuversicht.“ In den Fürbitten gedachten die Jubilarinnen auch Schwester M. Theodora, die mit ihnen vor 50 Jahren die Profess abgelegt hatte und bereits vom Herrn heimgerufen wurde.
Der Schwesternchor unter der Leitung von Sr. M. Fernanda und Sr. M. Cäcilia an der Orgel gestaltete die Eucharistiefeier mit der „Kindheit-Jesu-Messe“ von Karl Kraft und Kompositionen von Sr. M. Cäcilia.
 

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Beim Mittagessen mit den Gästen ging Provinzoberin Sr. M. Beda, ausgehend von der Vorrede zu Adalbert Stifters „Bunte Steine“, in einer kurzen Charakteristik auf den klösterlichen Werdegang der Jubilarinnen ein und dankte außerdem den Verantwortlichen für das Gelingen des Festes. Auch die Jubilarinnen, vertreten durch die Jüngste und die Älteste der Gruppe, bedankten sich mit einem herzlichen Vergelt's Gott.

Zur Festesfreude trug nicht nur das Festessen, sondern auch die Tafelmusik bei, die Chor und Sternquartett den Festgästen zu Gehör brachten und nicht zuletzt das reiche Kuchenbuffet zum Nachmittagskaffee, mit dem das Fest offiziell beendet wurde.

Wir danken den Jubilarinnen für ihren Einsatz im Dienste Gottes und der Gemeinschaft von Maria Stern. Der treue und gütige Gott segne sie und schenke ihnen noch viele frohe und gesunde Jahre!